Anlass | Die Bundesbauabteilung Hamburg (BBA), als Vertreterin der Bundesrepublik Deutschland, verfolgt mit diesem Wettbewerb das Ziel, einen zukunftsweisenden Entwurf für die mittel- und langfristige städtebaulich-freiraumplanerische Weiterentwicklung des bestehenden Campus der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H), in Hamburg-Jenfeld zu erhalten. Ziel ist die langfristige Sicherung des Standorts als ein Ort des wissenschaftlichen Lernens und Lebens. Gemäß dem Leitbild der HSU soll der Ausbau des Campus funktionalen, technischen, ökologischen und gestalterischen Ansprüchen genügen. Durch einen nachhaltigen und innovativen Umgang mit dem vorhandenen, z.T. denkmalgeschützten Gebäude- und Baumbestand soll das Quartier als erlebbarer, kreativer und kommunikativer Ort für Lehre, Forschung, Technologien und Innovation weiterentwickelt werden. Der städtebauliche Entwurf soll den Rahmen für einen Masterplan schaffen, der im Anschluss an den Wettbewerb in enger Abstimmung mit Universität sowie Maßnahmenträgern entwickelt wird. Darin sollen Leitlinien u.a. für eine identitätsprägende Gebäudestruktur, Gebäude- und Freiraumgestaltung sowie Vorgaben zu Verkehr, Nutzung und Nachhaltigkeitszielen festlegt werden. Sicherzustellen sind eine bauabschnittsweise Umsetzung und realisitische Umzugsszenarien im laufenden Betrieb sowie die Robustheit für Anpassungen an künftige Entwicklungen. |
Standort | Der wesentliche Teil der HSU-Liegenschaften befindet sich auf dem Gelände der Douaumont-Kaserne (DOK) am Standort Hamburg-Jenfeld. Die 1935-36 errichtete Heereskaserne wurde von 1958 bis 1973 bereits als Heeresoffiziersschule genutzt. Im Rahmen der vom damaligen Verteidigungsminister Helmut Schmidt berufenen „Kommission zur Neuordnung der Ausbildung und Bildung in der Bundeswehr“ wurde das Studium ab 1971 zum festen Bestandteil der Offiziersausbildung. Neben dem Standort in Hamburg wurde ein weiterer in München für eigene Universitäten der Bundeswehr ausgewählt. Für beide Standorte wurde das renommierte Stuttgarter Architekturbüro Heinle Wischer und Partner mit der Erarbeitung des Gesamtentwicklungsplans und der Gestaltung betraut. Die Wahl fiel in Hamburg auf die ehemalige Douaumont-Kaserne, da sie günstig gelegen war und die Offiziersausbildung bereits lange hier verortet war. Zudem konnten Bestandsbauten neben den ge-planten Neubauten genutzt werden. Die Gestaltung des Neubaus sollte möglichst flexibel in der Raumnutzung sein, so-wie sich zwar von den Bestandsbauten der Kaserne absetzen, zugleich aber städte-baulich harmonisch sein. Optional sollte eine Erweiterung des Neubaus bei Vergröße-rung der Universität möglich sein. Das entwickelte modulare System von Pavillons mit Hängekonstruktion ermöglichte freie Grundrissstrukturen und diverse Nutzungen, da stützenfreie Räume zur Unterbringung von Hörsälen, Werkstätten, Büronutzung und Versammlungsräume wie die Mensa umgesetzt werden konnten. Neben der Gestaltung der Universitätsgebäude wurde auch eine Gestaltung des Freiraums durch den Gartenarchitekten Wolfgang Miller verfolgt. Die Grünanlage bettet die unterschiedlichen Gebäude der Universität ein und schafft einen Zusammenhang zwischen „innen“ und „außen“. Die seinerzeit angestrebte Gegenüberstellung von harten kubischen Bauten und weichen natürlichen Außenräumen kann in der Konzeption der Campusgestaltung abgelesen werden. In den derzeit angebotenen 29 Studiengängen studieren aktuell 2.444 Studierende (Stand 2021). Als Fachgebiete werden Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Wirtschafts-, Geistes- und Sozialwissenschaften angeboten. |
Wettbewerbsaufgabe | Ziel des Wettbewerbs ist, unter Berücksichtigung der Raum- und Flächenbedarfe, der Entwurf eines Masterplans, der die städtebaulichen und freiraumplanerischen Grundlagen für die mittel- und langfristige bauliche Campusentwicklung der Helmut-Schmidt-Universität als zukunftsweisenden Hochschulstandort der Bundeswehr erarbeitet. Darin sollen Leitlinien u.a. für eine identitätsprägende Gebäudestruktur, Gebäude- und Freiraumgestaltung sowie Vorgaben zu Verkehr, Nutzung und Nachhaltigkeitszielen festlegt werden. Projektziele sind (1) die schnellstmögliche und qualitativ hochwertige, aber auch wirtschaftliche Deckung der Bedarfe, (2) eine zukunftsfähige, funktionale Weiterentwicklung der Liegenschaft, die Offenheit ausstrahlt sowie Flexibilität und Variabilität in der Gebäude- und Liegenschaftsnutzung ermöglicht, (3) die Vereinbarkeit der baulichen Entwicklung mit dem Betrieb von Lehre und Forschung und (4) ein klimaneutraler Campus. Sicherzustellen sind eine bauabschnittsweise Umsetzung und realistische Umzugsszenarien im laufenden Betrieb. Das Wettbewerbsgebiet hat eine Größe von ca. 26 ha. Insgesamt sollen in aufeinanderfolgenden Entwicklungsphasen ca. 40.500 qm Nutzfläche neu geordnet werden, die die Flächen in rückzubauenden Altbauten ersetzen. Die Komplexität der Aufgabenstellung besteht u.a. in der Heterogenität der Nutzungen, der Berücksichtigung des in Teilen denkmalgeschützten Gebäudebestands und des Rückbaus zentraler Leergebäude, sowie insbesondere der Realisierung des Projekts im laufenden Betrieb, was die Umsetzung in Bauabschnitten erfordert. |
Wettbewerbsgebiet | Campus der Helmut-Schmidt-Universität |