LUXWERK Nonnendammallee | ![]() Blick auf das LUXWERK in Berlin-Siemensstadt (mit Kennzeichnung des Baufelds West) Das Areal LUXWERK befindet sich in der Nonnendammallee 44, im Ortsteil Siemensstadt des Bezirks Berlin-Spandau. Der UNESCO-gelistete Ortsteil des Berliner Bezirks Berlin-Spandau war ursprünglich eine Verlagerung des Berliner Industriekerns von Siemens im Zuge der Industrialisierung und des Berliner Städtewachstums und ist bis heute einer der wichtigsten Industriestandorte innerhalb der Stadtgrenzen Berlins. Im Bezirk Berlin-Spandau ließ das Unternehmen OSRAM bis 1927 eine Glasfabrik an der Nonnendammallee errichten. OSRAM war zu dieser Zeit ein weltweit agierendes Unternehmen mit Niederlassungen in ganz Deutschland und Hauptsitz in Berlin-Friedrichshain. Neben dem Stammwerk besaß OSRAM Werke in Charlottenburg, in Moabit und im Wedding. Der damals neu entstandene Standort an der Nonnendammallee wurde 1927 für die maschinelle Herstellung von Glaskolben und -röhren benötigt. Seitdem wurden hier alle für die Glühlampen benötigten Glaskörper hergestellt. In der Blütezeit der Glühbirnenproduktion waren hier mehrere tausend Menschen beschäftigt. Die Glasproduktion von OSRAM wird zum 3. Quartal 2022 eingestellt. Aus bauhistorischer Sicht gehört das Glaswerk zu den bedeutendsten Industrieanlagen der Zwischenkriegszeit in Berlin. Das Erscheinungsbild der Gebäude und der Gesamtanlage weist eine hohe entwurfliche Stringenz auf und verbindet die Einzelgebäude zu einer Einheit. |
Aufgabe im Workshopverfahren | ![]() Übersicht LUXWERK mit Baufeldern Im Rahmen des Werkstattverfahrens soll die Basis für eine nachhaltige und partnerschaftliche Entwicklung sowie Revitalisierung des Baufelds West gelegt werden. Ziel ist ein für alle Beteiligten wirtschaftliches wie operativ attraktives Konzept unter Berücksichtigung der denkmalgeschützten Bestandsbauten und einer optimalen Flächenausnutzung bzw. Verdichtung des Baufelds. Ziel dieses Verfahrens ist zum einen, einen logischen städtebaulichen Rahmen für das gesamte Baufeld West unter Berücksichtigung möglicher zukünftiger Entwicklungen auf den residualen Baufeldern des gesamten LUXWERK Grundstücks in mittlerer Zukunft zu schaffen, zum anderen ist das gewünschte Ergebnis dieses Verfahrens ein ganzheitliches Entwicklungs- und Bebauungskonzept für neue, nachhaltige, gestalterisch durchdachte, effiziente und multifunktionale Gewerbegebäude sowohl auf den Neubaufenstern des Baufeld West als auch durch Transformation des denkmalgeschützten Bestandes. Die Schaffung eines Areals mit „Campus-Charakters“ und einem heterogenen Nutzermix steht dabei im Fokus der Gesamtentwicklung. Gleichzeitig ist die Autarkisierung der einzelnen Mietflächen (und Bestandsflächen im denkmalgeschützten Glaswerk-Bereichs) und die gestalterische sowie funktionale Unabhängigkeit der Neubauten zu beachten. Für das Vorhaben soll kein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. Der zu prüfende Nutzermix und die Planung der Neubauten sollen sich gänzlich im geltenden Baurecht bewegen und dieses optimal ausnutzen. |
Projekt und künftige Nutzung | Auf dem Areal des LUXWERKs soll in den kommenden Jahren eine gewerbliche Quartiersentwicklung entstehen, die in einer Verbindung historischer und denkmalgeschützter Bestandsgebäude mit zukunftsweisender Industriearchitektur, Ansiedlungsmöglichkeiten für eine Vielfalt von Produktionsflächen und produktionsnahen Nutzungsarten bietet. Dabei sollen Technologie-, Produktions- und Büroflächen sowie Labor- und Entwicklungsflächen und Angebote zur Quartiersversorgung entstehen. Eine präzise Flächenvorgabe oder gar ein Raumprogramm soll im Rahmen dieses Verfahrens zunächst nicht vorgegeben werden, um auf eine spätere Bedarfsentwicklung, ggf. erst im Rahmen der Vermarktung, reagieren zu können, ohne damit die Besonderheit des Standorts und seine Qualitäten in Frage zu stellen. |